die.jägerburg - Integrierte Angebote
für Familien mit verhaltensauffälligen Kindern
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Verhaltenstraining
Dr. Johannes Streif

 

 

 

 




FES-VT
P-VT
KIDS-VT

 

 

 

Haben Sie sich bereits einmal gefragt, wie viele Fragebogen Sie in Ihrem Leben bereits ausgefüllt haben? Was empfinden Sie dabei, wenn Sie einen Fragenbogen ausfüllen? Was halten Sie generell von Fragebögen? Würden Sie diesen Fragebogen ausfüllen, wenn wir Sie darum bitten würden?
 

Wozu die ganzen Fragen?

Das Ausfüllen der Fragebogen ist keine Voraussetzung zur Teilnahme am Verhaltenstraining. 
Mit Ihrer Hilfe kann jedoch das Trainingsprogramm verbessert und auf seine Effektivität für Ihre Bedürfnisse überprüft werden.
Eine gute Frage! Wir  werden Sie Ihnen gerne beantworten. Denn wir wünschen uns natürlich, dass auch Sie unsere Fragebögen lesen und die Fragen beantworten. Der erste Bogen  geht Ihnen übrigens nach der Anmeldung zu einem Verhaltenstraining mit der  Bestätigung von therapaed zu. Er ist mit großem Abstand die umfangreichste und wichtigste Sammlung an Fragen, die wir Ihnen während der Verhaltenstrainings stellen wollen. Ihnen als Eltern, Lehrer oder Erzieher; und Euch als "Kids", die an einem Verhaltenstraining für Kinder oder Jugendliche teilnehmen.

 

Was wir wissen wollen

Zwei Punkte sind für uns als "Trainer" wichtig: Wem bieten wir unser Programm eigentlich an? Und gefällt es Ihnen?

Die erste Frage finden Sie vielleicht etwas ungewöhnlich. Schließlich haben wir doch das Verhaltenstraining entwickelt und öffentlich ausgeschrieben. Richtig. Dabei haben wir uns durchaus Gedanken darüber gemacht, wie unsere Zielgruppe aussieht. Also: Was für Probleme gibt es beispielsweise in Familien mit hyperaktiven Kindern? Oder: Welche besonderen pädagogischen Anforderungen werden an Lehrer gestellt, die ja nicht über die erzieherische Autorität der Eltern verfügen? Allerdings sind ja Familien oder Schulklassen nicht immer gleich - ganz im Gegenteil. Es könnte doch sein, dass in der Trainingsgruppe zufällig oder aus verständlichen Gründen mehrere Eltern(paare) sind, deren Familien ein vergleichbares dringliches Problem haben. Das mag bei einem Verhaltenstraining während der ersten Jahreshälfte u.U. die Auswahl der weiterführenden Schule sein. Bei Lehrern ergeben sich spezifische Fragestellungen unter Umständen aus lokalen Besonderheiten einer bestimmten Schule oder Schulverwaltung. Obgleich dem  Verhaltenstraining ein festes Programm zugrunde liegt, ist es doch so offen konzipiert, dass wir auf besondere Wünsche und Probleme eingehen können, wenn wir nur davon wissen.

Es gibt aber auch Informationen, von denen weder Sie noch wir von vornherein erkennen können, dass sie wichtig sind. Das kann man sich wie eine Allergie-Statistik vorstellen. Bis vor kurzem hat man z.B. geglaubt, dass man bestimmte allergische Reaktionen einfach der Luftverschmitzung zuschreiben kann. Dann haben aufwendige Untersuchungen ergeben, dass es scheinbar widersprüchliche Befunde dazu gibt: Meist finden sich in den Städten der Industrieländer prozentual mehr unter Allergien leidende Menschen als auf dem Land, aber es gibt auch Unterschiede zwischen den Ländern oder gar einzelnen Landstrichen, die nicht mit dem Grad der messbaren Umweltbelastung zusammenhängen. Normalerweise lösen u.a. Keime Erkrankungen aus - man sollte also annehmen, dass es mehr Kranke gibt, wo Menschen vermehrt Keimen ausgesetzt sind. Umweltverschmutzung und hohes Infektionsrisiko gemeinsam  müssten demnach zu einer noch größeren Rate an Erkrankungen führen. Erst die Zusammenhänge von Antworten, deren Fragen z.T. aus ganz anderen Gründen gestellt wurden, haben Wissenschaftler heute auf die Spur mancher Allergien gebracht. Übersteht der Mensch nämlich bestimmte Infektionen, sinkt die generelle Wahrscheinlichkeit, unter einer Allergie zu leiden, erheblich. In diesem Sinne können Inhalte des Fragebogens uns und Ihnen vielleicht auch Zusammenhänge zwischen Verhaltensauffälligkeiten der Kinder und Merkmalen von Situationen eröffnen, auf die wir ohne die Daten der Fragebogen nie aufmerksam würden.

 

Hat Ihr Kind unter den Geschwistern einen Bruder / eine Schwester, mit dem/der es sich besonders gut versteht?

Wurde Ihnen jemals empfohlen, das Kind außerhalb der Familie unterzubringen? Wen ja, von wem? Wie alt war das Kind zu diesem Zeitpunkt?

Wählt Ihr Kind seine Kleidung beim Kauf selbständig aus?

Hat Ihr Kind bereits einen konkreten Berufswunsch geäußert?

Was würden Sie Ihrem Kollegen gerne über das Verhaltenstraining berichten, wenn es abgeschlossen ist?

Woran würden Sie nach drei Monaten erkennen, dass das Verhaltenstraining Ihrem Kind geholfen hat?

Gefällt Ihnen unser Trainingsprogramm? Die zweite Frage, auf die v.a. kurze Fragebögen unmittelbar vor (Erwartungen) und nach (Beurteilung) dem Verhaltenstraining Antwort geben sollen, dient der ständigen Überprüfung sowohl der Inhalte im allgemeinen als auch der konkreten Durchführung. Um es einmal ein bisschen weit zu formulieren: Gesellschaften verändern sich und damit auch die Bedingungen, unter denen Kinder aufwachsen. Ein Erziehungsstil oder eine Therapieform, die vor 50 Jahren erfolgreich waren, entsprechen heute i.d.R. nicht mehr den Anforderungen, welche die Gesellschaft an unsere Kinder stellt. Das aber ist genau unser Ziel - Ihnen und damit Ihren Kindern zu einem Familienleben und/oder Erziehungsrahmen zu verhelfen, die eine bessere Anpassung der Kinder an die Gesellschaft ermöglichen. Daher wollen wir auch das Verhaltenstraining kontinuierlich anpassen. Und zwar nicht nur an unsere Vorstellung davon, was ein Thema des Programms sein sollte, sondern an Ihre augenblickliche Einschätzung, ob die Inhalte Ihnen jetzt etwas bedeuten und die Durchführung Ihnen heute zusagt. Wir möchten also wissen, wie Sie darüber denken.

 

Was Sie sich fragen können

Die Fragebögen von therapaed erfüllen jedoch nicht nur den Zweck, uns über Ihre Familie, Situation oder Aufgabe zu informieren. Die Bögen sind zugleich eine Art Informationsblatt und Leitfaden für Sie. Bei manchen Fragen v.a. des FES-VT werden Sie nachdenken müssen. Wie ist das mit den fördernden Erziehungsmaßnahmen innerhalb der Familie: Haben wir schon einmal versucht, feste Zeiten für klärende Gespräche einzurichten? Gibt es bei uns einen "Familienvertrag", der Rechte und Pflichten auch der erwachsenen Familienmitglieder festlegt? Oder die Liste an denkbaren Strafen, die von Nichtbeachtung, Schimpfen und Drohungen bis hin zur körperlichen Züchtigung reicht: Greifen wir im Alltag vielleicht auf die eine oder andere Erziehungsmaßnahme zurück, ohne zu bemerken, dass das Kind sie als Strafe empfindet? Es gibt allerdings auch einschneidende Veränderungen in der Gestaltung des Familienalltags, die eine erzieherische Maßnahme sein können, obwohl sie scheinbar alle betreffen. Was spricht gegen eine Familien-"Hausordnung" bei uns? Wie wär's, wenn Niklas in das Gästezimmer ziehen würde? - dann fühlt Martin sich durch den lauten Bruder nicht so gestört, und die Besucher müssen halt mit dem kleineren Zimmer vorlieb nehmen.

Sie können viele Überlegungen der Fragebogen auch als Anregung verstehen, über die entsprechende Maßnahme nachzudenken: ob Sie dies schon einmal ausprobiert haben; ob sich das bei Ihnen realisieren lässt; ob Sie davon nicht vielleicht bewusst Abstand nehmen wollen, um etwas anderes zu versuchen. Gleichzeitig können solche Erwägungen den Anstoß dazu geben, sich die Familiengeschichte insgesamt ins Gedächtnis zu rufen. Selbst simple Fragen, die Sie scheinbar nicht betreffen, laden zu weiterführenden Überlegungen ein. Haben Sie studiert? Ja, aber ich habe das Studium nach der Geburt meines ersten Sohnes aufgegeben und nie einen Universitätsabschluss erreicht. Sind Sie geschieden? Nein, aber damals, als mein Mann den Jungen schlagen wollte, da war ich kurz davor, zu gehen. Wurde Ihnen jemals empfohlen, das Kind außerhalb der Familie unterzubringen? Wurde Ihr Kind bereits stationär kinder- und jugendpsychiatrisch behandelt? Das haben Sie uns damals empfohlen - Heim oder Klinik - aber wir wollten es noch Zuhause versuchen. Viel wichtiger als uns zu antworten, ist es, dass Sie für sich selbst nach Antworten suchen. Antworten, die wieder in Fragen münden. Fragen, die Sie an uns stellen können, an den Trainer und das Verhaltenstraining. Es ist für den Lerneffekt eines Gruppenprogramms von entscheidender Bedeutung , dass Sie konkrete Erwartungen haben, die aus dem allgemeinen Angebot ein persönliches Erlebnis machen.

Mama

Es fällt mir nicht leicht, Ihre Fragen zu beantworten. Können Sie sich vorstellen, wie viele Fragen ich in den letzten Monaten und Jahren beantwortet habe? Von der Erziehungsberatung angefangen, Ärzte, Psychologen, Ämter, bis zu Scheidungsanwalt und Gericht! Ich bin müde geworden, das überrascht sie nicht. Dabei habe ich mit meinen Fragen begonnen und auf diese Antworten gesucht. Sie hatten alle keinen Bestand, sind ihrerseits hinterfragt worden auf der Suche nach irgendwelchen Gründen und Ursachen. Was ich getan habe, bereue ich nicht, denn die Fragen wären irgendwann gestellt worden. Von Niklas, von Martin, von mir selbst.

 

 

Woher die Fragen kommen

WLADIMIR: Man hat Ihnen eine Frage gestellt.
POZZO: Eine Frage? Wer? Welche? Gerade sagten Sie noch zitternd "mein Herr" zu mir. Jetzt stellen Sie mir Fragen. Das wird übel enden.

Samuel Beckett
Warten auf Godot
st 1 (1971) S.79

Wenn Kinder sprechen gelernt haben, reißt der Strom an Fragen für Jahre kaum mehr ab. Mama, was ist das für eine Pflanze? Papa, wie funktioniert ein Motor? Mama, was heißt das, dass wir pleite sind? Papa, warum bellen Hunde? Kann man mit einem Flugzeug zum Mond fliegen? Was passiert, wenn ich den Teller fallen lasse? Die meisten Eltern oder Erzieher fragen sich irgendwann einmal, woher die ganzen Kinderfragen kommen. Und dann fragt man sich, ob das Fragen wirklich stets auch eine Frage ist - oder ob es nicht nur um eine beliebige Antwort geht. Papa? Papa?? Papa??? Papa?!!! Papa?!! Papa!!! 

Die Antwort heißt Aufmerksamkeit. Kinder steuern über Fragen die Zuwendung der Erwachsenen. Denn eines lernen sie rasch: dass eine Frage i.d.R. unverfänglich wirkt, während eine dumme Aussage, eine Bitte zum falschen Zeitpunkt oder lautes Schimpfen und Schreien leicht missverstanden und pauschal zurückgewiesen werden. Die Fragen kommen aus dem Alltag. Sie entspringen der Welt, in der das Kind lebt, und der Situation, die es gerade erlebt. Kinderfragen sind meist subjektiv. Sie verleihen nur teilweise einem echtem Interesse am Wissen Ausdruck. Immer sind sie aber eine Aufforderung zur Unterhaltung. Bisweilen ist das mehr als die bloße Wertschätzung einer Antwort. Die Fragen der Kinder zeigen ihr Interesse am anderen Menschen.  

 

Bereiche des FES

1 Person und soziale Umgebung
2 Entwicklung des Kindes
3 Verhalten des Kindes
4 Emotionale Verfassung
des Kindes

5 Maßnahmen zur
Betreuung des Kindes

6 Prognostische
Einschätzung

Interessieren Sie sich für weitere Details des Fragebogensystems?
Bitte informieren Sie sich unter Testverfahren zum FES und anderen Tests von therapaed. Danke!

Dem gleichen Interesse am Menschen - v.a. Kindern und ihren Lebensbedingungen - entstammen auch die Fragen im Rahmen des therapaed Verhaltenstrainings. Der Fragebogen zur Erfassung von Systemvariablen (FES) wurde von Dr. Johannes Streif entwickelt. Er kam als FES-VK (für Verhaltensauffällige Kinder) 2001 erstmals bei einer Befragung von Sonderschullehrern in München zum Einsatz.* Die Version FES-VT ist eine Überarbeitung und Anpassung des FES an die Fragestellung des Trainings - hier zunächst speziell für Eltern hyperaktiver Kinder. Der Vorteil des FES liegt in seinem modularen Aufbau. 25 Abschnitte in 6 Bereichen ergeben insgesamt 77 Module, die Persönlichkeit, Verhalten und soziale Situation des Kindes sowie die Erwartungen der Umwelt erfassen. Und das aus vier vergleichbaren Perspektiven: aus der Sicht des Kindes; aus der Sicht der Eltern oder Erzieher; aus der Sicht des Lehrers bzw. der Lehrerin; aus der Sicht von Therapeuten, d.h. Ärzten, Psychologen oder Psychotherapeuten. Die parallele Anordnung der Fragen erlaubt damit einen direkten Vergleich von Selbstbeurteilung des Kindes, Elternurteil, Lehrerurteil und einer störungs- bzw. behandlungsspezifischen Beurteilung durch den Therapeuten.

 

Bereiche des P-VT

1 Stimmung
(Ihre Stimmung in diesem Augenblick)
2 Erwartung
(Ihre Erwartung an das,
was jetzt kommen soll
oder wird)
3 Bewertung
(Ihre Einschätzung des Trainingsprogramms und seines Verlaufs)

Da der P-VT eigens für das Verhaltenstraining entwickelt wurde, liegen für das Verfahren keine über diesen Gebrauch hinausgehende Informationen vor,

Der Programmfragebogen - Verhaltenstraining (P-VT) ist eine Neuentwicklung speziell für das Verhaltenstraining von therapaed. Er besteht aus 3 Bereichen (Stimmung / Erwartung / Bewertung), die allerdings jeweils nur 1 Modul, d.h. einen kurzen Block an Fragen enthalten. Zweck des Fragebogens ist es, zunächst Ihre momentane Stimmung zu erfassen. Das ist wichtig, um hinterher berechnen** zu können, wie stark Erwartungen und Bewertungen mit Ihrer Stimmung zusammenhängen. Ist das beispielsweise sehr ausgeprägt der Fall, stellt sich die Frage, wie man in einer Gruppe damit umgeht. Immerhin hat die persönliche Verfassung eines Menschen einen erheblichen Einfluss auf seine Bereitschaft, sich auf den Austausch mit anderen einzulassen. Wie groß man den Gewinn einer besuchten Veranstaltung einschätzt, hängt natürlich - jenseits der Qualität des Programms - davon ab, wie viel man von den Inhalten mitbekommt. Wenn Sie unmittelbar zuvor erfahren haben, dass Sie vielleicht Ihren Arbeitsplatz verlieren oder Ihre Tochter die Ausbildung abbrechen möchte, ist das keine gute Voraussetzung für eine konzentrierte Teilnahme. Nicht anders ergeht es häufig Eltern verhaltensauffälliger Kinder, die in ihrer Abwesenheit von Zuhause bangen, ob sie nach der Rückkehr noch alle und alles heil vorfinden werden. Auch wenn wir zu dem Zeitpunkt unmittelbar vor einer Trainingseinheit an diesen Bedingungen Ihrer Teilnahme nichts ändern können, ist es dennoch wichtig, dass Sie sich über Ihre augenblicklichen Voraussetzungen Rechenschaft ablegen. Das gilt nicht minder für Ihre Erwartungen an das Verhaltenstraining, da letztlich nur Sie allein entscheiden können, wie hilfreich und realistisch die Wünsche und Hoffnungen für Ihre Situation sind. Die Bewertungen betreffen schließlich die Organisation und Durchführung des Elterntrainings. Sie können sich darauf verlassen, dass wir Ihr Urteil, Ihre Anregungen und Wünsche, aber in gleichem Maße auch Ihre Kritik sehr ernst nehmen werden!

 

Zu den Fragebögen:
FES-VT / P-VT / Infos für Kids
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* Befragung von Sonderschullehrern im Bereich des Schulamts München zu lernbehinderten und zugleich massiv verhaltensauffälligen Kindern (Sommer 2001). Nach einer ersten Anfrage bei den Schulleitungen aller Förderschulen wurden 30 Fragebögen verschickt. Lehrer bzw. Lehrerinnen sollten Kinder zwischen 8 und 12 Jahren beurteilen, die aus Sicht der Schulleitung als im gegebenen Rahmen nicht beschulbar galten. Die Befunde von 22 anonym (Kinder und Lehrer) bewerteten Schülern geben Aufschluss über die Auffälligkeiten der Kinder einerseits sowie die schulischen (Gegen-)Maßnahmen andererseits. 

** Solche Berechnungen nennt man in der Statistik Korrelationen. Obwohl die wissenschaftliche Aufbereitung von Daten vielen Laien im Alltag unwichtig und nicht selten auch willkürlich erscheint, gibt sie Aufschluss über Zusammenhänge, die dem Augenschein nach ganz anders wirken. So könnte man z.B. annehmen, dass Hyperaktivität und Legasthenie die gleiche biologische Basis haben, weil sie häufig gemeinsam auftreten. Vielleicht hat die Komorbidität - d.h. das gemeinsame Auftreten der "Krankheiten" - aber auch andere Gründe. Vielleicht verhindert ja die stark schwankende Aufmerksamkeit und Leistungsmotivation von hyperaktiven Kindern einen kontinuierlichen Lernfortschritt; dann wäre nicht unmittelbar die Biologie, sondern das Verhalten ein möglicher Grund für die hinzukommenden Lese-/Rechtschreibschwierigkeiten. Oder aber hyperaktive Kinder besuchen aufgrund ihres Verhaltens häufig Schulen mit im Durchschnitt niedrigerem Niveau und/oder ungeeigneter Förderung, so dass sie Lesen und Schreiben im Vergleich zu Gesamtheit aller gleichaltrigen Kinder einfach schlechter lernen. Die Statistik kann solche Fragen beantworten, sofern die notwendigen Informationen - hier über die Störungen und die Beschulung - erhoben werden.

 

 

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