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Bei
Niklas selbst zeigen sich zwar Veränderungen, doch scheinen die im
wesentlichen auf den Therapierahmen beschränkt. Von der Heimgruppe
bekomme ich leider keine guten Rückmeldungen. Die Ansichten über Niklas
sind sehr gespalten, das gerade gibt mir zu denken. Ich bin deshalb unschlüssig,
in welche Richtung ich arbeiten soll. [...] Ich bin durch ihn fast in ein
Spannungsverhältnis mit den Erziehern geraten, da er genau die Maßnahmen
bei ihnen ablehnt, die sich bei mir als am wirksamsten erwiesen haben.
Niklas
Psychologe |
Das Verhaltenstraining für Profis
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Arzt- und Psychologenberuf teilen
eine im Grunde unverständliche Gemeinsamkeit. Beide Berufe basieren auf
einem Studium an der Universität. Hat man das Studium nach fünf
oder sechs Jahren jedoch endlich abgeschlossen, reicht das Zertifikat
nicht zur Ausübung des Berufes. Der Arzt arbeitet in Deutschland fast
drei Jahre praktisch ohne Bezahlung in Krankenhäusern oder großen
Arztpraxen; dort soll er erst einmal das lernen, was er für seinen Beruf
im Alltag braucht, ihm im Studium aber offensichtlich nicht vermittelt
wurde. Dann lernt er das Handwerk des Facharztes - und alles, was
er später wissen muss, erfährt er jetzt durch learning by doing.
Nicht anders ergeht es dem Psychologen, der, will er als Psychotherapeut
mit den Krankenkassen abrechnen, zunächst fünf weitere Jahre an privaten
Therapieschulen verbringen muss, wo er eine staatlich nur äußerst
dürftig kontrollierte Ausbildung absolviert. Ausgerechnet zwei Berufe,
die in ihrer Sorge um den Menschen für die Gesellschaft von allgemeinem
Interesse sind, gehören in ihren Standards zu den unverbindlichsten und
am stärksten durch Interessengruppen geprägten Feldern der öffentlichen
Ordnung. Was können wir Vertretern dieser Berufsgruppen nach Jahren der
erzwungenen Ausbildung mit unseren Verhaltenstrainings bieten?
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Profi
(Kurzfassung von engl. Professional, lat. professio =
öffentliches Bekenntnis) eigtl. berufsmäßig; ein professioneller
Sportler; etwas professionell betreiben; bei diesem Einbruch waren Profis
am Werk; Professor
Deutsches Universalwörterbuch
Duden (1989) S.1183f. |
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Gute Frage. Was wollen Ärzte und Psychologen
noch wissen auf einem Gebiet, auf dem sie bereits seit Jahren arbeiten? Vor
allem die "Welt" der Psychotherapie ist heute noch immer von
historisch überkommenen Ideologien geprägt - und wer sich einmal für
eine Lehre entschieden hat, der vermeidet meist den Vergleich mit anderen
Schulen. Überhaupt entzieht sich die Behandlung von
Verhaltensaufälligkeiten und psychischen Störungen bei Kindern
weitgehend einer zuverlässigen Überprüfung, da der tatsächliche oder
vermeintliche Erfolg nur schwer von den Veränderungen im Rahmen der
Entwicklung abzugrenzen ist.
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Habt ihr guten Kontakt zu
eurem Kind? Oder kapselt es sich in einer eigenen Welt ab, zu der ihr
keinen Zutritt habt? Wünscht ihr mitunter, ihr wüsstet ein wenig mehr
darüber, was in ihm vorgeht? Ja, aber dann müsst ihr ihm den Weg zum
Buch weisen! Zusammen mit eurem Kind müsst ihr lustige oder traurige
Bücher lesen, egal welche. Eins weiß ich, ihr werdet bald entdecken,
dass diese Bücher das beste Verbindungsglied sind, das es gibt.
Vertrautheit stellt sich ein, wenn ihr zusammen über ein Buch lacht oder
weint. Und vieles von dem, was euer Kind innerlich beschäftigt hat, kommt
zur Sprache, wenn ihr euch über das Gelesene unterhaltet. Astrid Lindgren
Das entschwundene Land
Oetinger (1977) S.80 |
Das therapaed
Verhaltenstraining stellt hier insofern eine Ausnahme dar, als
es eben nicht eine direkte Behandlung des Kindes ist. Uns geht es weniger
um eine unmittelbare Beeinflussung des kindlichen Verhaltens, deren Effekt von zahlreichen anderen Faktoren kaum unterschieden werden kann.
Vielmehr wollen wir auch im Training für sogenannte Professionals (Ärzte,
Psychologen, Psychotherapeuten, Erzieher) einen Perspektivwechsel
erleichtern, der die Sicht der Kinder besser verständlich macht.
Gerade die Routine des therapeutischen Alltags verstellt nicht selten
den Blick auf die oft sehr verschiedenen Bedingungen des gleichen
Verhaltens. Die Entwicklungspsychologie hat leider erst in den
letzten zehn Jahren systematisch Eingang in die Kinder- und
Jugendpsychiatrie gefunden. Ihre Erkenntnisse sind jedoch ein wesentlicher
Beitrag vor allem auch zum Verständnis kindlicher
Verhaltensauffälligkeiten. Die gleiche genetische Disposition oder
physiologische Besonderheit führt nicht automatisch zur gleichen
Auffälligkeit. Eigentümlichkeiten im Hirnstoffwechsel wie im Fall der
Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung finden je nach
individueller Geschichte und Situation ihren besonderen Ausdruck. So
ähnlich das Verhalten tic- oder zwangsgestörter Menschen auch sein mag -
in unterschiedlichen Umwelten kommt vergleichbaren Symptomen dennoch eine
unterschiedliche Bedeutung zu. Diese Unterschiede begründen keine andere
Diagnose und, was den Patienten anbelangt, meist auch keine jeweils andere
Therapie. Allerdings kann ein besseres Begreifen der
entwicklungsbedingten und in die soziale Situation des Kindes
eingebetteten Funktion auffälligen Verhaltens helfen, nicht allein
den Patienten an seine Umwelt anzupassen, sondern auch die Umwelt ein
bisschen an die Bedürfnisse des Kindes. Dazu genügt es nicht, Antworten
zur Ätiologie, Diagnose und Therapie einer Störung parat zu haben. Nicht
weniger wichtig ist die Fertigkeit, die richtigen Fragen an das Kind,
seine Familie und die Umwelt zu stellen.
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Das therapaed
Verhaltenstraining für Professionals versucht eine Annäherung
an die Bedingungen kindlichen Verhaltens jenseits eines
Störungsbegriffes, ohne jedoch den Einfluss einer Lern- oder
Verhaltensstörung außer Acht zu lassen. Grundidee ist auch hier wieder,
dass das menschliche Verhalten an sich Erwachsene und Kinder nicht
wesentlich unterscheidet. Für Ärzte, Psychologen und Therapeuten ist es
wichtig, den Sinn einer Behandlung von Verhaltensauffälligkeiten nicht
nur Eltern und Erziehern, sondern vor allem auch dem auffälligen Kind
selbst verständlich zu machen. Voraussetzung dazu ist jedoch, dass
zunächst der Behandelnde den Sinn des auffälligen Verhaltens aus Sicht
des Kindes zumindest in Teilen erfassen kann. Das Verhaltenstraining für
Profis ist eine Einführung in die Logik kindlichen Verhaltens -
und damit zugleich eine Reflexion über die Logik der Therapie.
Die Verhaltenstrainings für Professionals werden voraussichtlich nicht
vor 2003 stattfinden. Natürlich sind wir bereits jetzt für Fragen,
Wünsche und Anregungen offen. Diese können so noch während der
Vorbereitung in das spezifische Trainingsprogramm einfließen.
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therapaed
Verhaltenstraining
Wie?
Wer?
Wozu?
Wieviel?
Wann?
Wo?
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Bei Fragen setzen Sie sich bitte per E-Mail
oder telefonisch mit uns in Verbindung. Danke
für Ihr Interesse! |
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eltern - lehrer - professional
- kinder |
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